Meer auf dem Teller = weniger Krankheiten durch ungesundes Essen

Die einfache Formel für mehr Gesundheit, Vitalität und Lebensqualität

 

Fisch, Meeresfrüchte und Algen gehören zu den ältesten Nahrungsquellen des Menschen. In vielen Kulturen bilden sie bis heute die Basis einer gesunden Ernährung. In Mitteleuropa dagegen werden sie vergleichsweise selten gegessen – und das, obwohl sie einzigartige Nährstoffpakete liefern. Gleichzeitig gibt es Bedenken wegen möglicher Belastungen wie Schwermetallen, Mikroplastik oder einem sehr hohen Jodgehalt in manchen Algen. Diese Gegensätze werfen die Frage auf: Trägt der geringe Konsum von Meerestieren und Algen zu unseren weit verbreiteten Nährstoffdefiziten und gesundheitlichen Problemen bei?

 

Die Nährstoffe aus dem Meer

Fisch liefert hochwertiges Eiweiß, gesunde Fette und ist die wichtigste Quelle für die marinen Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA. Diese wirken entzündungshemmend, schützen Herz und Gehirn und regulieren den Stoffwechsel. Fettreiche Arten wie Hering, Makrele, Sardine oder Lachs sind zudem reich an Vitamin D, das in der Ernährung ansonsten kaum vorkommt. Weitere wichtige Nährstoffe sind Vitamin A, Vitamin E, B-Vitamine sowie Jod, Selen, Magnesium und Kalzium (bei kleinen Fischen mit Gräten).

 

Meeresfrüchte - Muscheln, Garnelen, Krabben und Austern sind eiweißreich und gleichzeitig fettarm. Sie glänzen besonders mit ihrem Gehalt an Vitamin B12, Eisen, Zink und Kupfer – Nährstoffe, die für Blutbildung, Immunsystem und Energiehaushalt unverzichtbar sind. Hinzu kommt Astaxanthin, ein starkes Antioxidans, das in Krustentieren vorkommt und Zellen vor oxidativem Stress schützt.

 

Algen sind reich an Mineralstoffen wie Magnesium, Kalzium, Eisen und vor allem Jod. Sie liefern außerdem Ballaststoffe, die die Darmgesundheit unterstützen, sowie bioaktive Pflanzenstoffe wie Fucoxanthin, Chlorophyll und Polyphenole. Diese wirken antioxidativ, entzündungshemmend und stoffwechselregulierend. Während Nori eher wenig Jod enthält, können Braunalgen wie Kombu extrem hohe Mengen liefern.

 

Belastungen und Risiken

Neben den wertvollen Inhaltsstoffen bergen Lebensmittel aus dem Meer auch mögliche Belastungen.

  • In Fisch können sich Schwermetalle wie Quecksilber (vor allem in großen Raubfischen) oder Umweltgifte wie Dioxine und PCB anreichern.
  • Meeresfrüchte, insbesondere Muscheln, können mit Bakterien oder Viren belastet sein, da sie Wasser filtern.
  • Algen bergen das Risiko einer übermäßigen Jodzufuhr und können ebenfalls Schwermetalle oder Mikroplastik enthalten.

Bei maßvollem Konsum, guter Herkunft und abwechslungsreicher Auswahl überwiegen jedoch klar die gesundheitlichen Vorteile.

 

Wie der Körper mit Belastungen umgeht

Ein gesunder Körper verfügt über leistungsstarke Entgiftungssysteme, die diese Stoffe in vielen Fällen unschädlich machen oder ausscheiden können.

  • Leber: wandelt fettlösliche Gifte in wasserlösliche Formen um, die über Galle oder Niere ausgeschieden werden.
  • Niere: filtert wasserlösliche Toxine und Schwermetalle aus dem Blut.
  • Darm & Galle: scheiden Schadstoffe mit der Verdauung aus; Ballaststoffe aus Algen unterstützen diesen Prozess, indem sie Giftstoffe binden.
  • Haut und Lunge: kleine Mengen werden über Schweiß und Atem abgegeben.

Grenzen der Entgiftung:

  • Schwermetalle wie Quecksilber oder Cadmium können sich im Gewebe anreichern und nur sehr langsam ausgeschieden werden.
  • Dioxine und PCB sind stark fettlöslich und verbleiben teils jahrelang im Körperfett.
  • Mikroplastik wird zwar größtenteils ausgeschieden, aber die langfristigen Effekte sind noch nicht vollständig erforscht.

Praktische Unterstützung der Entgiftung:

  • Ausreichend Flüssigkeit trinken (Niere entlasten).
  • Ballaststoffreiche Ernährung (bindet Toxine im Darm).
  • Bitterstoffe (regen die Leber an).
  • Antioxidantien aus Obst, Gemüse, Algen und Olivenöl (schützen Zellen vor oxidativen Schäden durch Toxine).
  • Abwechslung auf dem Speiseplan (verhindert Anreicherung einzelner Schadstoffe).

 

Ein gesunder Mensch kann Fisch, Meeresfrüchte und Algen trotz möglicher Belastungen essen – die Vorteile überwiegen klar, solange Vielfalt, Herkunft und Qualität berücksichtigt werden.

 

Unterversorgung in Mitteleuropa

In Deutschland, Österreich und der Schweiz essen die meisten Menschen deutlich weniger Fisch und Meeresfrüchte als empfohlen. Daraus ergeben sich typische Defizite:

  • Omega-3-Fettsäuren (EPA, DHA): Ein Mangel erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Depressionen und chronische Entzündungen.
  • Vitamin D: Ein weit verbreiteter Mangel schwächt das Immunsystem und begünstigt Osteoporose.
  • Jod: Der Mangel führt zu Schilddrüsenproblemen, Müdigkeit und verringertem Stoffwechsel.
  • Zink, Eisen, Selen und Vitamin B12: Defizite wirken sich auf Blutbildung, Energie, Konzentration und Abwehrkräfte aus.

Diese Nährstofflücken sind ein wesentlicher Faktor für viele Zivilisationskrankheiten.

 

Darmprobleme als Warnsignal für Nährstoffmängel

Ein oft übersehener Aspekt: Nährstoffmängel zeigen sich nicht nur durch Müdigkeit, Infektanfälligkeit oder Hautprobleme, sondern auch durch den Darm.

  • Malabsorption: Bei entzündeter oder geschädigter Darmschleimhaut (z. B. Reizdarm, Leaky Gut, Zöliakie) werden Nährstoffe schlechter aufgenommen – selbst bei gesunder Ernährung.
  • Darmprobleme als erstes Symptom: Blähungen, Verstopfung, Durchfall oder wechselnde Stuhlbeschaffenheit können auf Ungleichgewichte im Mikrobiom hinweisen, die die Aufnahme von Eisen, Zink, Magnesium, Vitamin D oder B-Vitaminen beeinträchtigen.
  • Mangel verstärkt Beschwerden:
    • Vitamin D-Mangel schwächt die Darmschleimhaut und fördert Entzündungen.
    • Zinkmangel verschlechtert die Schleimhautheilung.
    • B-Vitamin-Mangel beeinflusst die Nervensteuerung des Darms.
    • Magnesiummangel führt zu Verstopfung.

So entsteht ein Teufelskreis: Darmprobleme → Nährstoffmangel → mehr Darmprobleme.

Wer also dauerhafte Darmunregelmäßigkeiten hat, sollte nicht nur die Verdauung, sondern auch den Nährstoffstatus überprüfen.

 

Was tun, wenn Fisch und Meeresfrüchte fehlen?

Nicht jeder mag Fisch, nicht jeder verträgt Meeresfrüchte – und manche verzichten bewusst auf tierische Produkte. In diesem Fall ist es wichtig, gezielt Nährstofflücken zu schließen:

  • Omega-3-Fettsäuren (EPA/DHA): Pflanzliche Quellen wie Leinöl, Chiasamen oder Walnüsse liefern nur ALA, das der Körper kaum in EPA/DHA umwandeln kann. Lösung: Hochwertiges Algenöl als direkte Quelle.
  • Vitamin D: Kaum über die Ernährung zu decken. Lösung: Sonnenlicht im Sommer, im Winter in der Regel Supplementierung notwendig.
  • Jod: Pflanzlich fast nur über Algen möglich, aber dosiert einsetzen. Alternativ jodiertes Speisesalz.
  • Vitamin B12: Bei wenig oder keinem Fleisch/Fisch unbedingt über Supplemente oder angereicherte Lebensmittel zuführen.
  • Zink, Eisen, Selen: Über Hülsenfrüchte, Nüsse, Eier, Fleisch oder gezielt über Paranüsse (Selen) abdecken.

Besonders wichtig: Bei der Auswahl von Ersatzquellen immer auf Qualität, Dosierung und Bioverfügbarkeit achten – sonst bleibt die Versorgung lückenhaft.

 

Messen – machen – messen – optimieren

Um Nährstoffversorgung wirklich sicherzustellen, reicht es nicht, nur „ins Blaue hinein“ zu supplementieren oder die Ernährung umzustellen. Entscheidend ist ein Kreislauf aus:

  1. Messen – gezielte Labordiagnostik, z. B. Omega-3-Index, Vitamin D, Ferritin, Zink, Selen, B12, Schilddrüsenparameter.
  2. Machen – Ernährung anpassen, hochwertige Supplemente gezielt einsetzen.
  3. Messen – nach einigen Wochen oder Monaten überprüfen, ob sich die Werte verbessert haben.
  4. Optimieren – Dosierung oder Auswahl anpassen, bis stabile Werte erreicht sind.

So vermeidet man sowohl Unterversorgung als auch Überdosierung und kann die Ernährung individuell feinsteuern.

 

Weniger ungesundes Essen = weniger Krankheiten

Mehr Fisch, Meeresfrüchte und Algen – oder ihre gezielten Alternativen – haben einen doppelten Effekt:

  1. Verdrängungseffekt – Wer nährstoffreiche Lebensmittel isst, hat automatisch weniger Platz und Appetit für Zucker, Weißmehlprodukte und Omega-6-reiche Industrieöle.
  2. Schutzwirkung – Die enthaltenen Nährstoffe stärken Herz, Gehirn, Schilddrüse, Immunsystem und Stoffwechsel.

Das Ergebnis: weniger stille Entzündungen, weniger Übergewicht, weniger Diabetes, weniger Herz-Kreislauf-Erkrankungen und mehr Lebensqualität.

 

Zusammengefasst

Fisch, Meeresfrüchte und Algen sind weit mehr als eine geschmackvolle Bereicherung des Speiseplans. Sie liefern genau die Nährstoffe, die in unserer modernen Ernährung oft fehlen, und schützen gleichzeitig vor Krankheiten, die durch Überernährung mit Zucker, Weißmehl und minderwertigen Fetten entstehen.

Wer diese Lebensmittel nicht regelmäßig essen möchte oder kann, hat die Möglichkeit, über Algenöl, Vitamin D- und Jodpräparate sowie gezielte Auswahl von pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln seine Versorgung sicherzustellen. Entscheidend dabei ist, die eigene Situation zu überprüfen: messen – machen – messen – optimieren. Nur so lässt sich eine nachhaltige Balance schaffen.

Die einfache Formel lautet: Wer mehr Meer auf den Teller bringt – oder die richtigen Alternativen wählt –, sorgt nicht nur für weniger ungesundes Essen, sondern auch für weniger Krankheiten und gewinnt an Gesundheit, Vitalität und Lebensqualität.


ÜBER DEN AUTOR

Autor

Ralph Hillmer

Ralph Hillmer ist Experte für Epigenetik  & Sport Mentaltraining und hat bereits in zahlreichen Coachings und Trainings sein Wissen unter Beweis gestellt. In diesem Blog erfährst du mehr über seine Expertise.

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