Morbus Crohn ganzheitlich betrachten und wirksam unterstützen

Morbus Crohn ist eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung, die für viele Betroffene mit erheblichen Beschwerden, Verdauungsproblemen und einem erhöhten Risiko für Mikronährstoffmängel verbunden ist. Die Kombination aus Entzündung, gestörter Nährstoffaufnahme und häufigen Durchfällen führt dazu, dass zentrale Vitamine und Mineralstoffe nur unzureichend verwertet werden können. Gleichzeitig ist bekannt, dass bestimmte Lebensstilfaktoren den Verlauf der Erkrankung maßgeblich beeinflussen. Ernährung, Fettsäureprofil, Mikronährstoffe, Stressregulation und ergänzende Substanzen wie CBD oder Lithium spielen dabei eine weit größere Rolle, als vielen bewusst ist.

 

Durch die chronische Entzündung kommt es häufig zu Mängeln an Vitamin D, Omega-3-Fettsäuren, Zink, Folsäure, Vitamin B12, Eisen sowie Spurenelementen wie Selen, Magnesium und Kupfer. Vitamin D ist ein wichtiger Regulator des Immunsystems und wirkt der entzündlichen Aktivität entgegen. EPA und DHA, die aktiven Omega-3-Fettsäuren, stehen in direkter Konkurrenz zu AA (Arachidonic Acid), einer entzündungsfördernden Omega-6-Fettsäure, aus der der Körper proinflammatorische Eicosanoide bildet. Ein günstiger AA/EPA-Quotient – idealerweise unter 4 – kann die Entzündungsbereitschaft deutlich reduzieren. Zink ist essenziell für die Regeneration der Darmschleimhaut und wird bei Crohn häufig schlechter aufgenommen, während Folsäure und Vitamin B12 aufgrund der Schädigung des terminalen Ileums oft nicht ausreichend resorbiert werden. Eisenmangel entsteht durch Entzündung und mögliche Blutverluste im Verdauungstrakt, was häufig zu Müdigkeit und reduzierter Leistungsfähigkeit führt. Auch Selen, Magnesium und Kupfer werden bei Crohn schneller verbraucht oder schlechter aufgenommen und sollten daher regelmäßig überprüft werden.

 

Ein entscheidender Grundsatz für jede Supplementation lautet jedoch: erst messen, dann handeln. Die Versorgung mit Mikronährstoffen ist bei Morbus Crohn individuell sehr unterschiedlich, da Entzündungsgrad, Darmgesundheit und Stoffwechselprozesse stark variieren können. Ergänzungen ohne vorherige Diagnostik können zu Unter- oder Überdosierungen führen. Deshalb folgt eine sinnvolle therapeutische Strategie dem Prinzip „Messen – Machen – Messen – Optimieren“. Das bedeutet: Zuerst wird der Status erhoben, dann gezielt supplementiert, anschließend erneut gemessen und schließlich die Dosierung fein abgestimmt. Auf dieser Grundlage können Vitamin D, Ferritin, Zink, Selen, Magnesium, B12, Folsäure sowie der AA/EPA-Quotient wirksam und sicher gesteuert werden.

 

Einer der stärksten ernährungsbezogenen Hebel zur Reduktion von Entzündungen ist die Senkung der Zufuhr von Arachidonic Acid (AA), das vor allem in Fleisch, Wurstwaren, Eigelb und Innereien vorkommt. Eine Ernährung, die arm an Arachidonsäure ist, kann die Bildung entzündungsfördernder Stoffe erheblich reduzieren. Ziel ist eine tägliche AA-Zufuhr von höchstens 50 mg. Gleichzeitig sollten Betroffene vermehrt zu Fisch, pflanzlichen Ölen und einer insgesamt naturbelassenen Ernährung greifen, da diese reich an antientzündlichen Fettsäuren und Antioxidantien sind.

 

Omega-3-Fettsäuren entfalten ihre entzündungshemmende Wirkung am besten, wenn der HS-Omega-3 Index im optimalen Bereich von 8–11 % liegt und gleichzeitig die AA-Zufuhr reduziert wird. Die dafür notwendige Menge EPA/DHA hängt vom individuellen Laborprofil ab und sollte deshalb nicht pauschal, sondern gezielt anhand des eigenen AA/EPA-Verhältnisses bestimmt werden. Vitamin D, Zink, Magnesium, Vitamin B12 und Folsäure bilden zusätzliche Bausteine, um die Schleimhaut zu unterstützen, Energieprozesse zu stabilisieren und das Immunsystem zu entlasten.

 

In den letzten Jahren ist CBD (Cannabidiol) als ergänzende Unterstützung bei Morbus Crohn immer stärker in den Fokus gerückt. Das Endocannabinoid-System (ECS) beeinflusst zahlreiche Prozesse, die bei Crohn gestört sind, darunter Entzündungsaktivität, Darmbewegung, Schmerzempfinden und Stressreaktionen. CBD moduliert entzündliche Signalwege, indem es die Aktivität bestimmter Zytokine wie TNF-α oder IL-6 dämpft, wodurch sich die Entzündungsbereitschaft im Darm verringern kann. Viele Betroffene berichten zudem über eine deutliche Linderung von Krämpfen, Bauchschmerzen und einer Beruhigung der überaktiven Darmmuskulatur. CBD kann außerdem die Darmbarriere stabilisieren, indem es Tight Junctions stärkt und die Darmpermeabilität verbessert – ein entscheidender Faktor bei autoimmunen Prozessen.

 

Auch Lithium kann, ähnlich wie CBD, entzündliche Prozesse und die Darmfunktion positiv beeinflussen. Lithium hemmt das Enzym GSK-3β, das eine Schlüsselrolle bei der Aktivierung entzündlicher Signalwege spielt. Dadurch werden Zytokine wie TNF-α und IL-6 reduziert, die bei Morbus Crohn wesentlich an der Aufrechterhaltung der Entzündung beteiligt sind. Gleichzeitig stärkt Lithium die Darmbarriere, fördert die Regeneration der Schleimhaut und stabilisiert die Stressachse, was besonders relevant ist, da Stress häufig Schübe auslöst. In niedrigen physiologischen Dosierungen kann Lithium daher eine wertvolle Ergänzung sein, um Entzündungsaktivität, Stressbelastung und die Barrierefunktion des Darms positiv zu beeinflussen.

 

Morbus Crohn ist eine systemische Erkrankung, deren Verlauf stark durch das Zusammenspiel von Ernährung, Mikrobiom, Immunsystem, Stressregulation, Schlaf und epigenetischen Prozessen bestimmt wird. Nährstoffe wie EPA/DHA, Vitamin D, Zink, CBD und Lithium beeinflussen Signalwege, die Entzündungen dämpfen und Regeneration fördern können. Ein ganzheitlicher Ansatz bietet daher die Chance, Entzündungen zu reduzieren, die Darmbarriere zu stärken, Symptome zu lindern und die Lebensqualität nachhaltig zu verbessern. Die medizinische Therapie bleibt dabei die Grundlage, während Ernährung, Mikronährstoffe und ergänzende Maßnahmen wichtige Bausteine darstellen, die es Betroffenen ermöglichen, aktiv Einfluss auf ihre Gesundheit zu nehmen.

 

Hinweis für Patienten, die Medikamente gegen Morbus Crohn einnehmen

Bei der Einnahme von Medikamenten wie Kortison, Azathioprin, Methotrexat oder Biologika sollten Patienten beachten, dass sich dadurch der Bedarf an Mikronährstoffen verändern kann und die Darmschleimhaut zusätzliche Unterstützung benötigt. Wichtig ist eine regelmäßige Kontrolle zentraler Laborwerte nach dem Prinzip „Messen – Machen – Messen – Optimieren“, insbesondere von Vitamin D, B12, Folsäure, Eisen/Ferritin, Zink, Magnesium, Selen und dem AA/EPA-Verhältnis.

Eine entlastende Ernährung – mit reduzierter Arachidonsäure, glutenfrei, vollwertig und mikrobiomfreundlich – kann die Wirkung der Medikamente ergänzen.

CBD und Lithium können unterstützend wirken, sollten aber wegen möglicher Wechselwirkungen (z. B. über Leberenzyme oder Elektrolythaushalt) bewusst und abgestimmt eingesetzt werden.


ÜBER DEN AUTOR

Autor

Ralph Hillmer

Ralph Hillmer ist Experte für Epigenetik  & Sport Mentaltraining und hat bereits in zahlreichen Coachings und Trainings sein Wissen unter Beweis gestellt. In diesem Blog erfährst du mehr über seine Expertise.

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