EFT (Emotional Freedom Techniques)

Methode und Anwendung bei Stress & Angst

 

 

Einleitung

EFT (Emotional Freedom Techniques), auch bekannt als "Klopfakupressur", ist eine Methode der energetischen Psychologie, die Elemente der traditionellen chinesischen Medizin (TCM), Kognitiven Verhaltenstherapie und moderner Stressregulation kombiniert. Sie wird eingesetzt zur Reduktion von emotionalem und körperlichem Stress, insbesondere bei Themen wie Ängsten, belastenden Erinnerungen, chronischem Stress oder psychosomatischen Beschwerden.

 

Ursprung und Entwicklung

Die Ursprüngliche Inspiration für EFT stammt von Dr. Roger Callahan, einem amerikanischen Psychologen, der in den 1980er Jahren die "Thought Field Therapy" (TFT) entwickelte. TFT nutzte das Klopfen bestimmter Akupunkturpunkte, um emotionale Blockaden zu lösen.

Gary Craig, ein Ingenieur aus Stanford und Schüler Callahans, vereinfachte die komplexen TFT-Protokolle zu einem universellen Verfahren. So entstand in den frühen 1990er Jahren die EFT-Methode. Craigs Ansatz: "Try it on everything" – also: Probiere es bei jedem emotionalen Thema aus.

 

Theoretischer Hintergrund

EFT basiert auf der Annahme, dass negative Emotionen durch Störungen im Energiesystem des Körpers verursacht werden. Diese Störungen können durch das Klopfen bestimmter Meridiane (bekannt aus der TCM) bei gleichzeitiger mentaler Fokussierung auf das Problem aufgelöst werden.

Wissenschaftliche Studien zeigen:

  • Reduktion von Cortisol (Stresshormon)
  • Normalisierung der Amygdala-Aktivität (emotionales Angstzentrum)
  • Verbesserung der Herzfrequenzvariabilität (HRV)

Die Methode ist mittlerweile durch zahlreiche klinische Studien belegt, insbesondere bei Angststörungen, PTSD, Depression und Stress.

 

EFT-Protokoll zur Anwendung bei Angst & Stress

Schritt 1: Thema identifizieren & Intensität bewerten

Wähle ein konkretes Thema:

Beispiel: "Ich habe Angst, bei der Präsentation zu versagen."

Bewerte die Intensität auf einer Skala von 0 (kein Problem) bis 10 (maximale Belastung).

 

Schritt 2: Einstimmungssatz – Karatepunkt klopfen

Karatepunkt = Handkante (kleiner Fingerseite)

Wiederhole 3x laut, während du den Punkt klopfst:

"Auch wenn ich [dieses Problem] habe, liebe und akzeptiere ich mich so, wie ich bin."

 

Schritt 3: Klopfrunde mit Reminder-Sätzen

Klopfe jeden Punkt mit 2 Fingern 5–10 Sekunden lang, während du kurze Sätze zur Erinnerung an das Thema sagst.

Punkt

Position

Beispiel-Satz

Augenbraue

Beginn der Braue, neben der Nase

"Diese Angst"

Seite des Auges

Knochen an der Schläfe

"Dieser Druck"

Unter dem Auge

Unter dem Auge, auf dem Jochbein

"Dieses flaue Gefühl"

Unter der Nase

Zwischen Nase und Oberlippe

"Ich halte das kaum aus"

Kinnpunkt

Zwischen Unterlippe und Kinnmulde

"Ich will, dass es aufhört"

Schlüsselbein

Unterhalb des Halsansatzes

"Ich fühle mich blockiert"

Unter dem Arm

Seitlich unterhalb der Achsel

"Ich bin so nervös"

Scheitelpunkt

Mitte des Kopfes

"Ich lasse das jetzt los"

 

Schritt 4: Nachspüren

  • Atme tief durch.
  • Bewerte erneut die Intensität (0–10).
  • Wenn nötig, wiederhole die Runde mit geänderten Sätzen (z. B. "Auch wenn ich noch etwas Angst spüre...")

 

Optional: Positive Runde zum Abschluss

Wenn die Belastung unter 3 liegt, nutze eine Runde mit positiven Affirmationen:

„Ich bin ruhig und gelassen." „Ich schaffe das in meinem Tempo." „Ich vertraue mir selbst."

 

Einsatzbereiche

  • Auftrittsangst, Prüfungsangst, Lampenfieber
  • Chronischer Stress und Anspannung
  • Selbstwert- und Selbstvertrauensthemen
  • Schlafstörungen, psychosomatische Beschwerden
  • Emotionsregulation bei Triggern oder alten Mustern

 

Bedeutung und Anwendung

Gerade im Leistungssport und in Prüfungssituationen ist emotionale Selbstregulation entscheidend. Wettkampfangst, Versagensangst, Erwartungsdruck oder Lampenfieber führen häufig zu inneren Blockaden und Leistungseinbrüchen. EFT bietet hier eine effektive, leicht umsetzbare Möglichkeit, kurzfristig Stress zu senken und langfristig emotionale Muster umzuprogrammieren.

Im Wettkampfsport kann EFT helfen:

  • Nervosität vor dem Wettkampf zu lösen
  • Selbstvertrauen und Fokus zu stärken
  • Blockaden (z. B. nach Misserfolgen) zu neutralisieren
  • mentale Klarheit und Ruhe zu fördern

Bei Prüfungen unterstützt EFT:

  • beim Umgang mit Prüfungsangst oder Blackouts
  • bei der mentalen Vorbereitung (Visualisierung + Klopfen)
  • bei der Nachbearbeitung von Misserfolgen (Lösungsorientierung)

Bei Präsentationen und Vorstellungsgesprächen ist EFT besonders hilfreich, um innere Unruhe, Versagensängste oder Gedankenkarusselle zu beruhigen. Viele Menschen erleben starke körperliche Reaktionen vor solchen Situationen – wie Herzklopfen, Zittern oder Blackouts. Durch gezieltes Klopfen lassen sich diese Reaktionen mildern und ein Zustand innerer Klarheit erzeugen.

EFT kann vor dem Gespräch oder der Präsentation angewendet werden, um:

  • Nervosität zu regulieren und fokussiert zu bleiben
  • den inneren Kritiker zu beruhigen
  • Selbstsicherheit und Souveränität auszustrahlen

 

Die Methode kann vor Ort (z. B. in der Kabine oder vor der Prüfung) oder in der Vorbereitung (z. B. als mentales Ritual) eingesetzt werden und ist besonders für Selbstanwender leicht zu lernen.

 

Profi-Tipp: Einsatz von Binauralen Beats

Zur Verstärkung der Wirkung von EFT – insbesondere bei tief sitzenden Ängsten oder chronischem Stress – können binaurale Beats eingesetzt werden. Dabei handelt es sich um spezielle Audiofrequenzen, die über Kopfhörer gehört werden und unterschiedliche Schwingungen auf jedem Ohr erzeugen. Das Gehirn erzeugt daraufhin eine dritte, sogenannte Differenzfrequenz, die messbar entspannende oder fokussierende Effekte haben kann.

Empfohlene Kombinationen:

  • Theta-Wellen (4–8 Hz): zur Tiefenentspannung, inneren Verarbeitung (z. B. bei Ängsten)
  • Alpha-Wellen (8–12 Hz): zur Stressregulation, mentaler Ruhe und Präsenz
  • Beta-Wellen (12–20 Hz): zur Aktivierung vor dem Wettkampf oder bei Konzentrationsaufgaben

Anwendung:

  • Trage während einer EFT-Sitzung Kopfhörer mit geeigneten binauralen Beats
  • Nutze sie vor Wettkämpfen oder Prüfungen zur mentalen Einstimmung
  • Ideal in Kombination mit Atemtechniken oder Visualisierung

Binaurale Beats verstärken nicht nur die Entspannung, sondern helfen auch, den Zugang zu unbewussten Ebenen zu erleichtern – ein echter Mehrwert in Kombination mit EFT.

 

Workshop-Empfehlung

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Im Workshop lernst du die Grundlagen von EFT praktisch kennen, erhältst Anleitung zur korrekten Anwendung im Alltag, im Sport oder bei Prüfungen – und bekommst individuelle Unterstützung bei deinen Themen.

 

EFT ist ein kraftvolles, sanftes Werkzeug zur Reduktion von Stress und Angst. Es fördert emotionale Selbstregulation, Klarheit und innere Ruhe. Die Methode ist sowohl für Einzelarbeit als auch im Coaching oder Gruppenformat wirkungsvoll einsetzbar – insbesondere auch im Wettkampfsport und bei Prüfungssituationen.


ÜBER DEN AUTOR

Autor

Ralph Hillmer

Ralph Hillmer ist Experte für Epigenetik  & Sport Mentaltraining und hat bereits in zahlreichen Coachings und Trainings sein Wissen unter Beweis gestellt. In diesem Blog erfährst du mehr über seine Expertise.

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