Gesundheit ist wie ein großes Konzert. Viele Einzelteile müssen zusammenspielen, damit daraus eine harmonische Melodie entsteht. In unserem Körper übernehmen Nährstoffe, Zellen, Hormone und Organe diese Rollen. Es ist ein Zusammenspiel von Instrumenten, Musikern, Dirigenten und Komponisten – und jedes Element trägt dazu bei, ob unser Lebenskonzert harmonisch klingt oder aus dem Takt gerät.
Die Nährstoffe sind die Instrumente. Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, Fette und Aminosäuren stellen die Töne bereit, aus denen die Musik entstehen kann. Magnesium wirkt wie die Pauke, die den Rhythmus stabil hält, Vitamin D wie die Trompete, die Strahlkraft verleiht, Omega-3-Fettsäuren wie die Streicher, die Weichheit und Tiefe ins Spiel bringen, und Zink ist wie die Klarinette, klein, aber unverzichtbar. Doch Instrumente allein machen noch keine Musik. Sie brauchen Musiker, die sie zum Klingen bringen.
Die Musiker sind unsere Zellen und Enzyme. Sie nutzen die Nährstoffe, um Energie zu erzeugen, Signale weiterzuleiten, Gewebe aufzubauen und Reparaturprozesse anzustoßen. In den Mitochondrien, den Kraftwerken der Zellen, wird Glukose in Energie verwandelt – dafür brauchen sie unter anderem Magnesium und B-Vitamine. Enzyme wiederum wirken wie hochspezialisierte Musiker, die genau wissen, wann sie welchen Ton spielen müssen. Sind die Musiker erschöpft oder schlecht vorbereitet, klingt das Orchester schief – auch wenn die Instrumente perfekt bereitliegen.
Damit das Konzert gelingt, braucht es außerdem einen Dirigenten. Diese Rolle übernehmen die Hormone. Sie geben den Takt vor, setzen Einsätze und bestimmen, wann ein bestimmter Klang gebraucht wird. Insulin beispielsweise leitet Zucker und Aminosäuren in die Zellen, Schilddrüsenhormone bestimmen das Tempo des gesamten Stoffwechsels, Cortisol verändert Dynamik und Lautstärke, indem es in Stresssituationen das ganze Orchester antreibt, und Melatonin sorgt für die Pausen, in denen das Orchester zur Ruhe kommt und neue Kraft schöpft. Doch auch ein Dirigent taucht nicht einfach auf – er wird von den Komponisten und Organisatoren des Konzerts berufen: den Organen und Drüsen.
Die Bauchspeicheldrüse stellt Insulin bereit, die Schilddrüse produziert T3 und T4, die Nebennieren Cortisol und Adrenalin, die Zirbeldrüse Melatonin, und Eierstöcke oder Hoden liefern die Sexualhormone. Damit diese Organe ihre Dirigenten überhaupt ins Spiel bringen können, benötigen sie wiederum Nährstoffe. Ohne Jod und Tyrosin entstehen keine Schilddrüsenhormone, ohne Cholesterin keine Steroidhormone, ohne Magnesium keine funktionierende Insulinausschüttung. So schließt sich der Kreis: Instrumente ermöglichen, dass Dirigenten auftreten und das Orchester leiten können.
Wenn Nährstoffe vorhanden sind, die Zellen gesund arbeiten, die Hormone im Gleichgewicht sind und die Organe ihre Aufgabe erfüllen, entsteht eine Symphonie. Die Biologie nennt diesen Zustand Homöostase – das Gleichgewicht aller inneren Systeme. Im Alltag erleben wir ihn als Balance zwischen Aktivität und Erholung, als Vitalität und innere Ruhe. Manche sprechen auch von Kohärenz, dem Gefühl, dass alles stimmig, sinnvoll und miteinander verbunden ist.
Doch das Konzert kann auch aus dem Takt geraten. Fehlen Nährstoffe, sind Instrumente verstimmt oder gar nicht vorhanden. Sind Zellen geschwächt, können die Musiker nicht richtig spielen. Geraten Hormone aus dem Gleichgewicht, führt der Dirigent chaotisch. Und wenn Organe überlastet sind, treten die Dirigenten gar nicht erst auf. Die Folgen sind spürbar: Müdigkeit, Konzentrationsprobleme, Stimmungsschwankungen, Entzündungen oder sogar chronische Erkrankungen – eine Disharmonie im Orchester des Lebens.
Die gute Nachricht: Ein Orchester lässt sich stimmen. Wir können unsere Instrumente pflegen, indem wir auf eine nährstoffreiche Ernährung achten oder gezielt ergänzen. Wir können die Musiker trainieren, indem wir Zellen und Mitochondrien durch Bewegung, Sauerstoffversorgung und Regeneration stärken. Wir können den Dirigenten unterstützen, indem wir Stress abbauen, für erholsamen Schlaf sorgen und unseren Alltag im Rhythmus gestalten. Und wir können die Komponisten, unsere Organe, nähren und schützen – durch ausreichend Nährstoffe, durch Entgiftung und durch gesunde Routinen.
So zeigt sich: Unser Körper ist ein Meisterwerk. Instrumente, Musiker, Dirigenten und Komponisten wirken zusammen. Jeder Teil ist wichtig – doch erst im Zusammenspiel entsteht Musik. Wenn wir unsere Nährstoffe pflegen, unsere Zellen stärken, unsere Hormone ins Gleichgewicht bringen und unsere Organe unterstützen, klingt unser Lebenskonzert harmonisch, klar und kraftvoll. Und das Schönste daran: Wir sind nicht nur Zuhörer, sondern auch Mitgestalter dieser Musik.
ÜBER DEN AUTOR
Ralph Hillmer
Ralph Hillmer ist Experte für Epigenetik & Sport Mentaltraining und hat bereits in zahlreichen Coachings und Trainings sein Wissen unter Beweis gestellt. In diesem Blog erfährst du mehr über seine Expertise.
WEITERE BLOGARTIKEL
Dein erfolgreiches und gesundes Leben!
Mit epiMental hast du die Epigenetik und das Sportmentaltraining aus einer Hand.
© epiMental